Mit Plan ins Chaos – das Hurricane Festival 2025 im Check

Standdatum: 14. Juni 2025.

Autorinnen und Autoren:
Pascal Faltermann

Bis zu 80.000 Gäste werden zum Hurricane Festival 2025 in Scheeßel erwartet.

Bild: Radio Bremen | Pascal Faltermann

In einer Woche geht es los: 80.000 Gäste, Tausende Zelte, viele Fragen: Alles Wichtige zum Ablauf, Programm, Tickets und der Versorgung beim Hurricane-Festival 2025.

1 Was neu ist

Die größten Neuheiten haben nicht direkt etwas mit Bands, Bühnen oder viel Bier zu tun, sondern mit dem Wasser – genauer gesagt mit zu viel Regen und großen Mengen Abwasser. Zum einen hat der Hamburger Festivalveranstalter FKP Scorpio in eine Drainage investiert, die das Festivalgelände – die Sandrennbahn Eichenring – trockenlegen soll. Insgesamt soll das alles eine siebenstellige Summe gekostet haben, damit es nicht mehr zu Schlammschlachten im Infield kommt – und vor allem, damit keine Konzerte abgesagt werden müssen. So war es zum Beispiel 2016 der Fall.

Ebenfalls investiert hat die Gemeinde Scheeßel – und zwar 1,5 Millionen Euro in die Kläranlage, unter anderem wegen der enormen Belastung durch das Hurricane Festival. Bis zu 6.600 Kubikmeter (6,6 Millionen Liter) stark verschmutztes Abwasser und Fäkalien fallen dort jährlich an.

2 Welche Bands und Künstler auftreten

Rund 100 Acts spielen von Freitag bis Sonntag (20. bis 22. Juni 2025) auf vier großen Bühnen. Schon am Donnerstag geht es bei einer Warm-up-Party mit Bands wie Raum27, Hi!Spencer oder Fatoni los. Als Headliner – also als die großen Namen – stehen Bands wie die Kölner Annenmaykantereit, die US-amerikanische Melodic-Hardcore-Band Rise Against, die schottische Band Biffy Clyro und Nina Chuba auf der Bühne. Die Briten von The Prodigy treten auch ohne ihren 2019 verstorbenen Frontmann Keith Flint auf. Zum Abschluss des Festivals am Sonntag spielt Green Day: Die US-amerikanische Punkrockband hat mit mehr als zwei Stunden die längste Spielzeit im Programm bekommen.

Regen und Sheeran: So war der Freitag auf dem Hurricane-Festival

Besucher strömen aufs Festival-Gelände.

Als am Freitagmittag die Tore öffneten, strömten tausend Besucher auf das Festivalgelände.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Dunkle Wolken ziehen auf.

Dunkle Regenwolken gehören zu einem gelungenen Hurricane-Wochenende einfach dazu. Na dann, Prost!

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Festival-Besucher tragen Säcke als Regenschutz.

Mehr als gute Müllsäcke brauchte es am Freitag nicht, um jeden Schauer halbwegs trocken zu überstehen…

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Ein Ordner trägt einen neckischen Regenschirm auf dem Kopf.

… oder ein neckisches Regenschirm-Hütchen. Dazu ein Spitzbärtchen, an dem Regen problemlos abtropfen kann.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Männer in Badehosen laufen über den Campingplatz.

Manche Festivalbesucher machten aus der Not eine Tugend und verzichteten vorübergehend auf Kleidung.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Schlamm-verschmierte Männer laufen durch eine Fütze.

Spa-Angebote für Festival-Besucher: Eine kostenfreie Schlammkur.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

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3 Was im Line-Up neu ist:

Im Vergleich zu den Vorjahren stehen dieses Mal auch Acts mit Bremer Wurzeln auf der Bühne. Der Satiriker Jan Böhmermann, der aus dem Bremer Stadtteil Vegesack stammt, reist mit dem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld an. Außerdem ist die Bremerin Alenna Rose dabei. Die Musikerin aus der Hansestadt spielte gut zehn Jahre lang mit ihrer Band Lenna. Jetzt hat sie unter ihrem Namen den sogenannten Gamechanger-Contest des Hurricane gewonnen. Neu ist auch, dass Klimaaktivistin Luisa Neubauer eine Plattform für eine Lesung im Hurricane-Line-up (Zeitplan hier) bekommt.

4 Wie die Anreise läuft

Rund um das Festivalgelände in Scheeßel wird bei der Anreise mit viel Verkehr und Stau gerechnet. Ob per Bahn, Auto oder Shuttle – Geduld ist gefragt. Damit es zwischen Scheeßel und Westervesede nicht zum Verkehrschaos kommt, weist der Veranstalter FKP Scorpio auf verschiedene Anreisewege hin.

Anreise mit dem Zug: Wer mit der Bahn kommt, muss ein paar Meter laufen – der Bahnhof von Scheeßel liegt etwa 2.000 Meter vom Festivalgelände und den Campingplätzen entfernt. Der Metronom hat zum Hurricane einen Sonderfahrplan eingerichtet und hält zusätzlich mehrfach in Scheeßel. Mit der Festivalkarte ist das Bahnfahren aber nicht möglich. Es wird ein extra Ticket benötigt.

Autofahrer und Wohnmobile werden zum Gelände geleitet. Ganz gleich, ob sie von der Autobahn A1, A27 oder A7 kommen – die Anfahrt ist ausgeschildert. Autofahrer sollten sich nicht auf das Navi verlassen, heißt es von den Organisatoren. Parken und Camping sind voneinander getrennt. Ordner weisen den Anreisenden die Parkplätze zu. Kostenpflichtige Tagesparkplätze gibt es in der Nähe des Geländes. Aus Hamburg, Bremen, Hannover, Oldenburg, Münster und Osnabrück fahren auch Shuttlebusse nach Scheeßel.

Die Anreise zum Hurricane-Festival in Bildern

Festivalbesucher tragen Zelte und Taschen an einem “Hurricane”-Schriftzug vorbei.

Schwer bepackt reisen viele Musikbegeisterte an.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Festivalbesucher des Hurricane-Festivals steigen aus einem Zug aus.

Die Bahngesellschaft Metronom hat extra einen Sonderfahrplan eingesetzt.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Festivalbesucher des Hurricane-Festivals laufen zum Festivalgelände, im Fokus stehen drei Frauen mit Taschen.

Der Weg vom Bahnhof zum Festivalgelände wird zur Massenwanderung.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Massen an Festivalbesuchern des Hurricane-Festivals laufen zum Festivalgelände, im Vordergrund ist ein Bollerwagen zu sehen.

Fast geschafft!

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Festivalbesucher des Hurricane-Festivals laufen Hand in Hand über das Festivalgelände.

Zusammen oder alleine: 80.000 Besucher und Besucherinnen werden beim Hurricane-Festival erwartet.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

Massen an Festivalbesuchern des Hurricane-Festivals laufen über das Festivalgelände.

Warten, warten, warten: Auch das gehört zur Anreise dazu.

Quelle: Radio Bremen, Pascal Faltermann

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5 Wie das Camping abläuft

Das Campinggelände öffnet am Donnerstag (19. Juni) um 11 Uhr und bleibt bis Montag um 12 Uhr geöffnet. Für das Gelände brauchen Besucher das Eintrittsbändchen. Der Veranstalter schreibt ungefähr fünf Quadratmeter pro Person vor. In sogenannten Sanitär-Camps gibt es Duschen und wassergespülte Toiletten. Die für Festivals typischen Dixi-Toiletten sind ohnehin nicht zu übersehen.

Wer es komfortabler mag, kann sich fürs “Resort” entscheiden: Dort bieten die Organisatoren größeren Komfort – mit geräumigen Zelten, kleinen Buden, Matratzen, Strom und sogar Kühlschränken. Aber das kann auch schnell über 1.000 Euro kosten.

Essen und Getränke gibt es in einem Festival-Supermarkt, den der Veranstalter betreibt. Vom Bier (1,75 Euro) über Grillfleisch (4,99 Euro) bis hin zu Kondomen (7,99 Euro) können die Besucher dort rund 180 Produkte kaufen.

6 Wie und wo Tickets erhältlich sind

Tickets gibt es online – als Wochenendpass (269 Euro) oder Tageskarte (129 Euro). Einige Kategorien sind noch verfügbar, andere bereits fast ausverkauft.

7 Was das Sicherheitskonzept vorsieht

Das bewährte “Panama”-System kommt erneut zum Einsatz. Mit der Frage “Wo geht’s nach Panama?” oder auch mit dem Codewort “Panama” kann jeder Hilfe bekommen. Damit können sich Besucherinnen und Besucher an alle Festival-Mitarbeiter wenden. Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit einem Großaufgebot vor Ort – ebenso Rettungsdienst und Feuerwehr.

8 Wo das Festival im Livestream und Radio zu verfolgen ist

MagentaMusik zeigt ausgewählte Konzerte im Livestream. CampFM sendet auf UKW 92,7 direkt vom Gelände. Und Radio Bremen Vier begleitet das Wochenende unter anderem mit der Live-Sendung “Hurricane Spezial” am Samstag von 15 bis 20 Uhr und am Montag von 18 bis 22 Uhr mit der “Hurricane Aftershow in der Spätschicht”.

Dieses Thema im Programm:
Bremen Vier, Vier-News, 19. Juni 2025, 9 Uhr