Ronald Adams, seine Frau Shamenia Stewart-Adams und einer ihrer Söhne [Photo by Adams family]
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Vor zwei Monaten starb Ronald Adams, ein 63-jähriger Mechaniker, im Motorenwerk von Stellantis in Dundee (Michigan). Er wurde bei der Wartung von Maschinen in einem geschlossenen Bereich zu Tode gedrückt. Am 7. April sprang ein Kran, der zum Heben von Motorblöcken diente, plötzlich an und drückte ihn gegen ein Förderband. Er starb an den Folgen der Quetschungen und an traumatischer Erstickung.
Weder Ronald Adams’ Familie noch seine Kollegen haben irgendwelche Informationen über die Umstände seines Todes erhalten. Das Unternehmen, die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) und die Arbeitsschutzbehörde von Michigan haben alle Ergebnisse ihrer Untersuchungen zurückgehalten. Sie geben auch keine Informationen darüber heraus, ob gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen wurde.
Aus diesem Grund rief die Internationale Arbeiterallianz der Aktionskomitees (IWA-RFC) am 13. Mai eine unabhängige Untersuchung ins Leben, um die Vertuschung zu beenden, die Ursachen des Unfalls aufzudecken und die Verantwortlichen für den vermeidbaren Tod des geachteten Arbeiters, Ehemanns, Vaters und Großvaters zur Rechenschaft zu ziehen.
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Zu den wichtigsten Fragen, die diese Untersuchung beantworten will, gehören:
1. Warum schaltete sich der Kran an und zerquetschte Adams innerhalb von nur 1,5 Sekunden?
2. Hat das Management die Umgehung von Abschaltsystemen gefördert?
3. Geschah die Umrüstung unter Zeitdruck, um Produktionsfristen einzuhalten?
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4. Wurden Arbeiter durch Entlassungen und Kosteneinsparungen gefährdet?
5. Welche Rolle spielte das gemeinsame Sicherheitskomitee von UAW und Stellantis?
Die Zahl der tödlichen Unfälle steigt
Adams’ Tod ist Teil einer anhaltenden Reihe von vermeidbaren Tragödien am Arbeitsplatz, bei denen das Leben von Arbeitern dem Profitstreben geopfert wird. Seit seinem Tod wurden mindestens ein Dutzend weitere tödliche Unfälle am Arbeitsplatz gemeldet – und diese Zahl ist vermutlich zu niedrig angesetzt, weil die Arbeitsschutzbehörde sie nur mit Verzögerung meldet.
Weitere Todesfälle waren:
9. April: Leony Salcedo-Chevalier (34) wird in der Amazon-Niederlassung JFK8 im New Yorker Stadtteil Staten Island von einem rückwärtsfahrenden Kastenwagen überfahren und stirbt.
29. April: Felix Jose Lopez Sr., Reginald „Reggie“ Magee und Felipe Mendez werden in einer Flüssiggasanlage in Texas beim Zusammenbruch eines Gerüsts getötet.
1. Mai: Alan Herrarte (30), ein Baggerfahrer, wird im Bergwerk Signal Peak Silica in Atascosa (Texas) durch eine Sand- und Schlammlawine verschüttet.
5. Mai: Telesforo Torres Lopez (54) wird an seinem ersten Arbeitstag in Brentwood (Kalifornien) von einem Kompaktlader erdrückt.
7. Mai: Luis Medina stürzt in Palm Desert (Kalifornien) sechs Meter tief in einen Versorgungsschacht.
19. Mai: Joseph Maidaa (26) stirbt, als sein Caterpillar-Fahrzeug im Eisenbergwerk Salt Lake in San Bernardino (Kalifornien) über eine Mauer zwölf Meter in die Tiefe stürzt.
24. Mai: Raymond Feige, ein Ingenieur aus New York City, kommt bei einer Explosion auf einem Abwasserschiff auf dem Hudson River ums Leben.
27. Mai: Willy Victor Carmona stirbt bei einem Unfall am Arbeitsplatz in Kings Mountain (North Carolina) an einem Herzstillstand.
31. Mai: Rigo Reyna-Sanchez wird bei einem Erdrutsch in Humboldt County (Kalifornien) getötet, als er Notfallarbeiten für die Verkehrsbehörde erledigt.
4. Juni: Isael Martinez (34) und Hector Pozos (57), ein Tagelöhner, sterben während starker Winde beim Zusammenbruch eines Krans auf Merritt Island in Florida.
Im Jahr 2023 sind laut dem US Bureau of Labor Statistics 5.238 Arbeiter bei arbeitsbedingten Unfällen gestorben, d.h. einer alle 99 Minuten. Der AFL-CIO berichtete, dass jedes Jahr 135.000 Arbeiter an Berufskrankheiten sterben, darunter Krebs und Herzversagen.
Das bedeutet, dass es in amerikanischen Betrieben jeden Tag zu mehr als 380 vermeidbaren Todesfällen kommt. Dennoch stehen den zentral-und bundesstaatlichen Arbeitsschutzbehörden nur 1.800 Inspektoren zur Verfügung, die elf Millionen Betriebe kontrollieren müssen, und ihr Budget beläuft sich auf nur 3,92 Dollar pro Arbeiter.
Bei den Untersuchungen wird nur selten die Unternehmensleitung zur Verantwortung gezogen, und die Geldstrafen werden einfach als normale Geschäftskosten übernommen. Doch selbst dieser unzureichende Schutz ist jetzt in Gefahr, da Trump die Mittel der Arbeitsschutzbehörde (Occupational Safety and Health Administration – OSHA) kürzt und die Angriffe auf zugewanderte Arbeiter verschärft, die unverhältnismäßig oft Opfer von tödlichen Arbeitsunfällen werden.
Und das ist nur eine der Formen, mit denen die Unternehmensoligarchie Sicherheit und Leben dem Profit unterordnet. Wie die Corona-Pandemie gezeigt hat, darf nichts dem Profitstreben der Unternehmen im Weg stehen, egal wie viele Arbeiter deshalb sterben. Auch angesichts der anhaltenden Waldbrände in Kanada haben die Arbeitgeber nichts unternommen, um die Arbeiter vor dem Gift in der Luft zu schützen, von dem in den USA mehr als 115 Millionen Menschen betroffen sind.
Die Reaktion auf Adams’ Tod
Die Arbeiter in den USA und auf der ganzen Welt sind entschlossen, die unablässige Opferung von Menschenleben für die Profite der Konzerne zu beenden. Dies zeigte sich in der großen Resonanz, die ein TikTok-Video von Will Lehman auslöste. Der sozialistische Mack-Trucks-Arbeiter und bekannte Gegner der korrupten Gewerkschaftsbürokratie unterstützte darin die Untersuchung der IWA-RFC.
Das Video wurde mehr als 100.000-mal angesehen und fast 30.000-mal geliked, dazu kommen über 1.000 Kommentare, viele von Arbeitern, die Angehörige verloren hatten und Gerechtigkeit forderten.
Die unabhängige Untersuchung hat bereits wichtige Informationen zutage gefördert. Arbeiter berichten, die Umstellung des Werks in Dundee auf die Produktion neuer Motoren läge bereits mehr als ein Jahr hinter dem Zeitplan zurück. Um die Einführung zu beschleunigen, hatte das Management – mit der Zustimmung der UAW – routinemäßig Sicherheitsprotokolle umgangen.
Zeugenaussagen weisen darauf hin, dass der Einsatz von „Cheat-Tasten“ weit verbreitet ist, mit denen sich die Funktionssperre/Abschaltverfahren umgehen lassen, sodass man an stromführenden Maschinen arbeiten kann. Facharbeiter mussten dies oft ohne Aufsicht tun, wodurch sich das Risiko tödlicher Unfälle weiter erhöhte.
Nach Adams’ Tod berichten Arbeiter, das Management habe stillschweigend die Rückgabe von Cheat-Tasten „ohne Strafe“ gefordert. Sie erklärten auch, der Betriebsleiter, Adams’ Supervisor, und der Sicherheitsbeauftragte der UAW seien entlassen worden. Seither wurden Aufpasser eingesetzt, um geschlossene Arbeitsbereiche zu überwachen, womit stillschweigend zugegeben wird, dass bisher gefährliche Arbeitsbedingungen toleriert wurden.
Während Stellantis seinen Top-Investoren Milliarden zukommen lässt, führt es gleichzeitig eine massive Kampagne zur Kostensenkung, die als „Hundehütte“ bezeichnet wird, um noch mehr aus Arbeitern, Zulieferern und Fremdfirmen herauszuholen. Die Finanzchefin von Stellantis, Natalie Knight, hatte Anfang des Jahres geprahlt: „Die Hundehütte ist zurück! Wenn wir für mehr Disziplin sorgen, können wir große Einsparungen für das Unternehmen erzielen.“
Jede von Stellantis, der UAW und der Arbeitsschutzbehörde von Michigan (MIOSHA) organisierte Untersuchung wird auf eine Beschönigung hinauslaufen. Die IWA-RFC hat erfahren, dass die Beschäftigten der Fremdfirma Fives Cinetic, die für die Programmierung des Krans und der Waschanlage verantwortlich waren, die Adams wartete, noch nicht einmal befragt wurden. Zudem könnten wichtige operative Daten bereits überschrieben worden sein, was ernsthafte Zweifel an der Integrität der Untersuchung aufwirft.
Obwohl die UAW-Funktionäre als „Arbeitnehmervertreter“ bezeichnet werden, haben sie sich bemüht, die Arbeiter zum Schweigen zu bringen und die Produktion wiederaufzunehmen, ohne die Umstände von Adams’ Tod zu erklären. Die Arbeiter in Dundee sagen, dass dies nur bestätigt, was viele bereits wissen: Die UAW fungiert als Werkzeug der Konzernleitung.
Vertreter des UAW-Ortsverbands 723 behaupten, die MIOSHA würde ihre Untersuchung „abschließen“, doch gegenüber der World Socialist Web Site erklärte die Behörde, ihre Abschlusskonferenz mit Stellantis und der UAW stehe noch aus. Nach dieser Konferenz hat die MIOSHA 90 Tage Zeit, um ein „Ergebnisschreiben“ zu veröffentlichen. Die UAW-Funktionäre sind jedoch nicht verpflichtet, das auch den Belegschaften bekanntzugeben.
Die Untersuchung der IWA-RFC ist wichtig, um eine weitere Vertuschung zu verhindern und sicherzustellen, dass Adams’ Tod nicht wie so viele andere begraben und vergessen wird.
Bei der Untersuchung des Tods von Ronald Adams geht es nicht nur darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Es geht auch darum, die Arbeiterklasse in die Lage zu versetzen, ihre eigenen Interessen durchzusetzen, darunter das Grundrecht auf einen sicheren Arbeitsplatz.
Wie Will Lehman in seiner Erklärung zur Unterstützung der Untersuchung betonte, ist Adams’ Tod keine isolierte Tragödie: „Es geht in diesem Kampf nicht nur um Dundee, sondern um uns alle. Überall auf der Welt werden Autoarbeiter zum Äußersten getrieben – durch verstärkte Arbeitshetze, Entlassungen und zusätzliche Arbeiten an bestehenden Arbeitsplätzen, durch gefährliche Maschinen – und alles nur, weil das kapitalistische System uns als austauschbar betrachtet.“
Die Untersuchung der IWA-RFC hat zum Ziel, die Belegschaften unabhängig vom Gewerkschaftsapparat und dem Konzernmanagement zu mobilisieren, um die Vertuschung zu beenden, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und für die Kontrolle der Arbeiter über die Sicherheit in den Betrieben zu kämpfen. Wir rufen alle Autoarbeiter in Dundee und anderen Werken, und alle Arbeiter in den USA und der Welt auf, sich zu äußern, ihr Wissen zu teilen und sich an diesem Kampf zu beteiligen. Eure Identitäten werden anonymisiert. Ihr werdet nicht alleine kämpfen.
Beteiligt euch am Kampf, um sicherzustellen, dass Ronald Adams’ Tod nicht in Vergessenheit gerät und keine weiteren Arbeiter dem Profitstreben geopfert werden.