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Bald auch nachts und sonntags? Neue Ideen für ÖPNV

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Die Betriebszeiten des Rosenheimer ÖPNV wurden vor einigen Monaten eingeschränkt. Jetzt gibt es einen Vorstoß, wie Bürger trotzdem nach 23 Uhr mit dem Bus nach Hause kommen könnten. © Peter Schlecker

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Die Kritik am Fahrplanwechsel war groß. Vor allem die Tatsache, dass nach 23 Uhr kein Bus mehr fährt, hat viele Fahrgäste gestört. Jetzt gibt es einen Vorschlag, wie das Problem gelöst werden könnte. Auch an Sonn- und Feiertagen könnte es dann ein ÖPNV-Angebot geben. Doch es gibt Schwachstellen.

Rosenheim Gut, fanden die Entscheidung nicht alle. Als im vergangenen Jahr bekanntgegeben wurde, dass sich der Fahrplan des Rosenheimer Busverkehrs ändern soll, hagelte es Kritik. Vor allem von den Rosenheimer Grünen. Sie störten sich unter anderem an der Tatsache, dass die Betriebszeiten abends um mehrere Stunden eingeschränkt werden.

ÖPNV in Rosenheim: Kein Bus nach 23 Uhr

Bedeutet: Unter der Woche – also von Montag bis Donnerstag – fährt nach 23 Uhr kein Bus mehr. Wer also die letzten zwei bis drei Züge aus München, Kufstein, Salzburg, Holzkirchen oder Mühldorf nimmt, muss das Taxi nehmen – oder zu Fuß gehen. Der Grund für die Anpassung liegt auf der Hand. Jedenfalls, wenn man bei Tobias Weiß, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Rosenheim, nachfragt.

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Busverkehr in Rosenheim: Geringe Auslastungen

„Die Auslastungen zwischen 4.30 und 6.45 Uhr sind sehr gering. Wir fahren eigentlich nur heiße Luft spazieren“, sagte Weiß bereits im vergangenen Jahr. Das habe eine Fahrgastzählung ergeben. Um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten, sei eine Anpassung der Betriebszeiten deshalb unausweichlich.

Vorstoß vonseiten der CSU

Der neue Fahrplan gilt mittlerweile seit Anfang des Jahres. Die Beschwerden halten sich in Grenzen. Und doch will die Rosenheimer CSU Änderungen vornehmen. So jedenfalls geht es aus einem Antrag an Oberbürgermeister Andreas März (CSU) hervor. Sie kritisieren, dass es für Fahrgäste, die beispielsweise ein Meisterkonzert im Kultur- und Kongresszentrum besuchen, nach der Veranstaltung keine Möglichkeit mehr gibt, um mit dem ÖPNV nach Hause zu fahren.

Gleichzeitig können sie die Argumentation von Tobias Weiß nachvollziehen, dass „Geisterbusse“ sowohl aus Kosten- als auch aus Umweltgründen nicht sinnvoll sind. Trotzdem brauche es eine Lösung. Sie schlagen deshalb vor, prüfen zu lassen, wie wirtschaftlich sinnvoll es wäre, die Nachtlinien des Stadtverkehrs von „einem Liniensystem mit obligatorischen Fahrten auf ein Rufsystem mit bedarfsgerechten Fahrten umzustellen“.

Heißt: Fahrten sollen nur dann stattfinden, wenn die Fahrgäste die planmäßige Fahrt 30 Minuten zuvor bestellt haben. „Liegt keine Bestellung vor, findet auch keine Fahrt statt“, unterstreicht Dr. Wolfgang Bergmüller, Fraktionsvorsitzender der CSU. Er schlägt vor, darüber nachzudenken, ob die Fahrten anstelle von Bussen auch von Taxis durchgeführt werden könnten. „Gerade an schwach genutzten Abend- und Nachtstunden wäre das kostengünstiger und umweltfreundlicher“, so Bergmüller weiter.

Begrenzter Fahrplan an Sonn- und Feiertagen

Sollte das Konzept auf Zuspruch stoßen, könnte zudem geprüft werden, ob die Nachtfahrpläne auch unter der Woche wieder auf circa 1 Uhr ausgeweitet werden könnten. Auch einen begrenzten Fahrplan an Sonn- und Feiertagen könnte sich Wolfgang Bergmüller vorstellen. „Die Kosten dafür dürften sich im Rahmen halten, da die Nachtlinien wie auch die Linien an Sonn- und Feiertagen nur bei Bedarf fahren“, fügt der Fraktionsvorsitzende hinzu.

Neu ist die Idee eines Rufsystems nicht. Das zeigt ein Blick nach Mühldorf und Traunstein. In Traunstein wurde das Angebot im Dezember 2014 eingeführt. Der Rufbus verkehrt innerhalb festgelegter Zeiten – Montag bis Freitag von 6.30 bis 18.30 und Samstag von 6.30 bis 12.30 Uhr – und fährt nur auf telefonische Bestellung. „Nutzer können bis spätestens 30 Minuten vor Abfahrt ihren Fahrtwunsch telefonisch anmelden“, sagt Anna Leitl, Sprecherin der Stadt Traunstein.

Angefahren werden Leitl zufolge alle bestellten Haltestellen im Stadtgebiet. „Der Betrieb erfolgt nur bei tatsächlichem Bedarf. So werden Leerfahrten vermieden“, sagt die Sprecherin auf OVB-Anfrage. Das Angebot werde gut angenommen, die monatliche Nutzung liegt bei rund 2000 Fahrgästen. „Die höchste Nachfrage besteht in den Morgenstunden sowie zur Mittagszeit“, sagt Leitl.

Kleinbus der Malteser im Einsatz

Neue Busse mussten zum Start des Angebots nicht angeschafft werden. Stattdessen nutzte man einen bereits vorhandenen, barrierefreien Kleinbus der Malteser. Seit 2022 kommt zusätzlich ein elektrisch betriebener Bus zum Einsatz, um den Betrieb umweltfreundlicher zu gestalten.

In Mühldorf gibt es den Rufbus seit knapp einem Jahr. Dieser ersetzt die Linienbusse, die lange Zeit im Stadtgebiet unterwegs waren. „Über den Rufbus werden etwa 175 größtenteils virtuelle Haltestellen auf Bedarf angefahren“, sagt Teresa Harreiner, Sprecherin der Stadt Mühldorf. Der Fahrgast kann seinen Fahrtwunsch entweder telefonisch oder über die App anmelden. „Damit haben 95 Prozent der Mühldorfer eine Haltestelle in weniger als 300 Metern Entfernung von Zuhause“, fügt die Sprecherin hinzu.

Fahrzeiten massiv ausgeweitet

Die Fahrtzeiten wurden im Vergleich zum Linienbetrieb massiv ausgeweitet. So verkehrte der Linienbus unter der Woche auf vier Linien von 9 bis 18 Uhr im Stundentakt. An Samstagen wurden die 34 Linienhaltestellen zwischen 9 und 14 Uhr bedient. Mit dem Rufbus ist von Montag bis Freitag zwischen 6 und 20 Uhr und an Samstagen zwischen 10 und 20 Uhr eine Fahrt möglich.

„Das Angebot wurde im Probebetrieb, in dem wir mit zwei Fahrzeugen starteten, hervorragend angenommen“, sagt Teresa Harreiner. Mittlerweile läuft der Regelbetrieb – mit vier Fahrzeugen. „Bereits im ersten Monat des Regelbetriebes wurden Spitzenwerte von 180 Beförderungen am Tag verbucht und insgesamt über 3100 Fahrgäste befördert“, sagt die Sprecherin.

Fahrgäste kritisieren Angebot

Unmut über das Angebot gibt es trotzdem. Fahrgäste kritisieren – vor allem kurz nach der Einführung – die Tatsache, dass es zu wenig freie Fahrten gibt, die mangelnde Barrierefreiheit und die ständigen Verspätungen. Zudem sei der Preis von zwei Euro pro Fahrt ihrer Meinung nach zu hoch. Die App, mit der man die Fahrten buchen kann, sei zudem fehlerhaft. So müsse man Hin- und Rückfahrt immer getrennt voneinander buchen. Auch eine Buchung per Telefon sei eine Herausforderung, da die Telefonzentrale häufig besetzt und unerreichbar ist.

Im Rathaus habe man versprochen – so geht es aus mehreren Medienberichten hervor – sich die Probleme anzuschauen und gegebenenfalls nachzujustieren. Ob sich die Situation dadurch verbessert, bleibt abzuwarten. Nicht aufgegangen ist das Konzept im Chiemgau mit dem Rosi-Mobil. Zahlreiche Fahrtanfragen konnten hier nicht abgedeckt werden. Die Folge: Die Kosten liefen aus dem Ruder – und der Bus ist mittlerweile doppelt so teuer.

Wie es in Rosenheim weitergeht, soll in der Sitzung des Aufsichtsrats der Verkehrsgesellschaft geklärt werden.

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