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Nations League, Deutschland gegen Frankreich: Wer spielt auf der Sechs?

Stand: 07.06.2025 20:52 Uhr

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Die DFB-Elf hatte gegen Portugal Defensivprobleme – nicht nur in der Abwehrkette, sondern auch direkt davor. Im Spiel um Platz 3 der Nations League (Sonntag ab 15 Uhr im Audiostream auf Sportschau.de) gegen die Offensivkünstler der Franzosen stellt sich die Frage, wer diese Probleme lösen könnte.

Aleksandar Pavlovic ist gerade erst 21 Jahre alt geworden. Selbst im modernen Fußball, in dem 17-Jährige als Kandidaten auf den Ballon d’Or gehandelt werden, ist das auf einer Position im zentralen defensiven Mittelfeld noch ein extrem junges Alter. Gerade in einer Nationalmannschaft oder einem Klub wie dem FC Bayern München. Und es waren auch nicht Pavlovics Fehler, die die beiden portugiesischen Tore bei der 1:2-Niederlage im Halbfinale der Nations League ermöglichten, verhindern hätte er sie aber womöglich trotzdem können, oder zumindest sollen.

Lücken direkt vor der deutschen Abwehr

Beim 1:1 durch Francisco Conceicao verlor Robin Gosens auf der linken Seite seinen Zweikampf ziemlich kläglich. “Ich darf den Zweikampf so nicht führen”, sagte Gosens anschließend im Sportschau-Interview: “Ich muss vor allem die Innenseite zumachen. Das ist mir leider nicht gelungen.” So zog Conceicao genau in diese Innenseite rein, direkt vor die deutsche Dreierkette. Dort hatten alle Verteidiger ihre Gegenspieler und blieben entsprechend bei ihnen – auch wenn das im Nachhinein die falsche Entscheidung war, war sie dank cleverer Laufwege der Portugiesen durchaus nachvollziehbar.

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In einer perfekten Welt hätte allerdings einer der deutschen zentralen Mittelfeldspieler diese Lücke vor der deutschen Dreierkette noch zulaufen können. Doch Leon Goretzka hatte sich gar nicht die Mühe gemacht, mit nach hinten zuzuschieben und trabte am Mittelkreis. Pavlovic erkannte die Gefahr zwar während des Zweikampfs zwischen Conceicao und Gosens, war aber zwei Schritte zu weit vorn positioniert – so scheiterte sein Versuch, den nach innen ziehenden Portugiesen noch am Abschluss zu hindern.

Beim 1:2 rückte Jonathan Tah aus der deutschen Abwehrkette ohne Not heraus und öffnete so die Lücke, die Portugal mit einem simplen Doppelpass öffnete. Auch hier weilte Goretzka weit vorn und Pavlovic, dem offenbar die defensivere Positionierung der beiden zentralen Mittelfeldspieler zugewiesen worden war, sah gegen den in die von Tah geöffnete Lücke startenden Mendes wegen großer Geschwindigkeitsnachteile unglücklich aus.

Zwei Gegentore, deren Ursprung ausdrücklich nicht bei dem Bayern-Duo in der deutschen Zentrale lag, aber auch zwei Gegentore, in denen sie eben nicht “ausbügelten”, “abräumten” oder “dazwischengingen” – alles, zugegebenermaßen etwas abgegriffene Vokabeln, die es aber auch im modernen Fußball auf der Sechserposition braucht. Das sah auch Nagelsmann im Anschluss an das Spiel so: “Wenn du in statischen Situationen nicht hundert Prozent attackierst, dann kann dich auch jede Drittliga-Mannschaft im Mann-gegen-Mann auseinanderspielen.”

Pavlovic und Goretzka gerade nicht die Idealbesetzung

Dass Pavlovic das Potenzial hat, dieser Sechser zu sein, hat er bereits gezeigt. Vor allem in seiner starken Saison 2023/24, aber auch in der durch Verletzung und Krankheit etwas ausgebremsten Spielzeit 2024/25 spielte Pavlovic diese Rolle beim deutschen Meister zumindest solide. Nun sind die Bayern aber in der Liga eben in den meisten Spielen so dominant, dass die klasisschen Defensivaufgaben der Sechser nicht ganz so häufig gefragt sind. Gegen Nationen wie Portugal oder eben im Spiel um Platz drei am Sonntag gegen Frankreich sieht das anders aus.

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Gegen solche Nationen scheint die Doppelzentrale aus Goretzka, der zwar offensiv immer wieder Akzente setzt und vorn eine durchaus wichtige physische Präsenz mitbringt, aber seine Qualitäten auf Elite-Level eben nicht gerade in der Defensivarbeit hat, und dem jungen Pavlovic aktuell nicht die perfekte Lösung zu sein. Auch im Aufbau leistete sich der junge Münchner zum Beispiel in der ersten Halbzeit einen beinahe folgenschweren Fehler – wie gesagt: 21 Jahre ist ein sehr niedriges Alter für einen zentralen Mittelfeldspieler auf allerhöchstem Niveau.

Nmecha ein Kandidat schon für das Frankreich-Spiel?

Bei den vergangenen Erfolgen gegen Frankreich, Italien oder die Niederlande, aber auch bei der Europameisterschaft war die Sechser-Rolle durch Robert Andrich, Angelo Stiller oder Pascal Groß besetzt. Stiller ist aktuell verletzt, Andrich ist nominiert, befand sich in Leverkusen zuletzt aber im Formtief, Groß ist bereits 33 Jahre alt und steht nicht für die große Perspektive. Man könne “nicht alles auf Spieler setzen, die dann 35 sind”, hatte der Bundestrainer im vergangenen Jahr einmal mit Blick auf die WM gesagt.

Felix Nmecha könnte für die Frankreich-Partie bereits ein Kandidat für diese Rolle sein, der Dortmunder zeigte im Saisonendspurt beim BVB starke Leistungen und wurde vom Bundestrainer bereits im November gelobt. Nagelsmann nannte ihn damals einen “sehr interessanten Sechser, von dem ich unglaublich viel halte”.

Der zukünftige Münchner Tom Bischof ist mit seinen 19 Jahren genau wie Pavlovic ein Kandidat, der in der Zukunft durchaus auf einer der zentralen Positionen auch im DFB-Dress Ansprüche anmelden könnte, hat aber in Hoffenheim zuletzt eine etwas offensivere Rolle gespielt. Seine Statistiken in der Arbeit gegen den Ball sind allerdings hervorragend. Sein Noch-Teamkollege Anton Stach weist in vielen für die Defensivposition in der Zentrale relevanten Kategorien übrigens auch hervorragende Werte auf, scheint in Nagelsmanns Planungen, wohl auch angesichts der vielen (größtenteils jüngeren) Alternativen, keine Rolle zu spielen.

Es geht um Euphorie und den WM-Lostopf 1

Die Auswahl des Bundestrainers auf diesen so wichtigen Positionen für die Zukunft ist groß, keine Frage. Für das Spiel gegen das so offensivstarke Frankreich, bei dem ein Sieg nicht nur für bessere Stimmung, sondern auch eine bessere Chance auf den wichtigen WM-Lostopf 1 sorgen würde, muss Nagelsmann aber angesichts der Form und des Alters der verfügbaren Akteure noch ein bisschen improvisieren.

Florian Eckl, Sportschau, 07.06.2025 11:54 Uhr

Was losgelöst davon allerdings auf jeden Fall helfen würde: weniger verheerende Fehler in der Abwehrkette dahinter. Aber auch hier sind mit Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck zwei wahrscheinlich gesetzte Kandidaten aktuell eben verletzt. Verbessert sich die deutsche Mannschaft in der Arbeit gegen den Ball gegen Frankreich nicht deutlich, droht sogar ein Debakel, denn die Franzosen hatten gegen Spanien durchaus mehr Großchancen als die vier Tore. Und eine Niederlage mit vielen Gegentreffern würde der zuletzt so mühsam wieder entfachten Euphorie definitiv einen Dämpfer verpassen.

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